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==== Evaluationsergebnisse des pMOOCs "Netzwerksicherheit" im Bereich Vernetzung ==== | ==== Evaluationsergebnisse des pMOOCs "Netzwerksicherheit" im Bereich Vernetzung ==== | ||
* | *Im pMOOC zur Netzwerksicherheit kam es zu folgenden wesentlichen Evaluationsergebnissen: | ||
# Die Teilnehmenden sind zu deutlich mehr als 90% männlich und decken eine große Breite an Geburtsjahrgängen ab, die nicht nur deutlich breiter streut als unter klassisch Studierenden, sondern auch im Mittel ein wesentlich höheres Lebensalter ausweist. Auch wenn der Großteil der Teilnehmenden Deutschland als aktuellen Wohnsitz angibt, waren auch etliche von ihnen in anderen Ländern verortet. Die demographischen Faktoren haben sich dabei über die Kurslaufzeit kaum verändert. | |||
# Bei der Untersuchung von Bildungsstand und Tätigkeit zeigt sich eine sehr hohe Zielgruppenerreichung: Nur rund ein Viertel der Teilnehmenden hat mindestens einen akademischen Abschluss vorzuweisen, der Großteil verortet sich in der Berufspraxis, wobei eine relative Mehrheit angibt, in der IKT-Branche zu arbeiten. Nahezu alle von Ihnen gehen einer dauerhaften Beschäftigung nach, nur jeder kostenfreies Weiterbildungsangebot einer Hochschule ist dies ein beachtenswertes Ergebnis. | |||
# Bzgl. der Aufmerksamkeit für das Angebot zeigt sich, dass neben den hochschuleigenen Kanälen insbesondere die unabhängige Empfehlung eines Fachportals Teilnehmende generiert hat, während Bildungsportale und persönliche Empfehlungen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der pMOOC wurde oftmals ohne Vergleich mit anderen Angeboten oder Anbietern ausgewählt. | |||
# Sehr interessant ist auch die angegebene Motivation der Teilnehmenden: Neben einem hohen privaten Interesse äußern 69%, dass sie sich Hilfe für die Berufspraxis erhoffen. Mehr als jede/r Vierte gab vorab außerdem an, Zertifikat oder Credit Points durch die Teilnahme erwerben zu wollen. Für ein knappes Drittel war außerdem das neuartige Kursformat Motivationsfaktor zur Teilnahme. | |||
# Die Selbsteinschätzung der Teilnehmenden zeigt eine hohe Vorerfahrung mit dem Thema bei zugleich bestehendem Bewusstsein für die Weiterentwicklung dieser Kompetenzen im privaten wie im beruflichen Bereich. | |||
# Die Teilnehmenden haben bzgl. der eigenen Aktivität sehr unterschiedliche Erwartungen an ihre Teilnahme, einen sich aber in der Zuneigung zu Video-, Quiz- und anderem Material sowie insbesondere den Praxisprojekten, aber auch in der Abneigung zum Austausch in sozialen Medien. | |||
# Die Liste der Erwartungen der Teilnehmenden verweist auf eine Vielzahl intrinsischer Motive. Neben Erwerb und Auffrischung von Kenntnissen für Berufspraxis und Privatleben nennen auch einzelne Personen gezielt die Vorbereitung auf ein Studium als ihr Ziel der Teilnahme. | |||
# Nach dem Kursdurchlauf zeigt sich eine hohe Gesamtzufriedenheit der Teilnehmenden mit dem Angebot. Besonders zu nennen sind dabei u.a. der Kursaufbau (91% Zufriedenheit), die Kursorganisation (94%), aber auch wissenschaftliches Niveau und Kursbetreuung, die nur von einer bzw. zwei Personen negativ bewertet werden. | |||
# Bzgl. der Motivation waren insbes. die neuen Kursinhalte, die Badges und die Möglichkeit des Zertifikatsabschluss relevante Faktoren, aber Experteninterviews und inhaltliche Nachrichten sowie der Austausch mit anderen Teilnehmenden wirkten auf die große Mehrheit der Probandinnen und Probanden motivierend. | |||
# Zu den technischen Möglichkeiten befragt, äußern sich die Teilnehmenden insbes. zu Videos, Fachinhalten und interaktiven Quizzes sowie den Praxisaufgaben positiv, während Experteninterviews und Foren von rund einem Viertel als nicht hilfreich bewerten werden und eine ähnlich große Gruppe angibt, diese Möglichkeiten gar nicht genutzt zu haben. | |||
# Bei mehr als 90% der Probandinnen und Probanden hat sich zum Kursende ein Lernfortschritt ergeben, der mindestens den vorherigen Erwartungen entsprach und auch der angesetzte Zeitaufwand entsprach recht genau den vorherigen Planungen. | |||
# Die Teilnehmenden geben zum Abschluss an, sowohl für das Privatleben wie auch für den Beruf inhaltliche Lehren aus dem Kurs gezogen zu haben und zugleich Motivation für eine weitere Beschäftigung mit dem Thema und dem Kursformat gefunden zu haben. Einzelne Personen sehen diesen pMOOC außerdem als Einstieg in diese berufliche Richtung. | |||
# Die in einem Freitextfeld angegebene Begeisterung am Kurs zeigt dabei eine große Bandbreite auf, die sich insbes. auf die Medien und Tools im Kurs, aber auch die Praxisaufgaben und die Motivationseffekte sowie die Abschlussmöglichkeiten beziehen. Besonders erwähnenswert sind auch die genannte Überlegenheit des pMOOCs zu anderen offenen Formaten und die Bedeutung eines solchen Kurses zur Bildung auf Hochschulniveau ohne Einschreibung in ein Studium. | |||
# Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden gibt an, gar keine Probleme mit dem Kurs gehabt zu haben. Die genannten Schwierigkeiten sind oftmals inhaltlicher (Lösung einzelner Aufgaben) oder technischer (Nutzung bestimmter Tools auf eigenen Geräten) Natur. Außerdem werden Hinweise zur weiteren Verbesserung der Usability und der Videoumsetzung gegeben. Erwartungsgemäß geben verschiedene Personen außerdem an, nicht alle Inhalte benötigt zu haben. | |||
# Die Probandinnen und Probanden äußern eine lange Liste mit Wünschen für Themen weiterer Kurse und geben außerdem an, einen noch stärkeren Praxisanteil in einem künftigen pMOOC zu erhoffen. Fast alle der Teilnehmenden können sich außerdem vorstellen, weitere pMOOCs zu besuchen. | |||
# Zur Monetarisierung befragt äußern sich die Probandinnen und Probanden unterschiedlich. Neben vielen zweistelligen Summen werden aber auch höhere Werte bis €500,- für einen solchen Kurs genannt. | |||
# Rund jede/r Dritte äußert außerdem Interesse an der Anrechenbarkeit der Kursteilnahme. Aufgrund anderer Termine haben aber nicht alle diese Möglichkeit wahrgenommen. Zudem zeigt sich eine in diesem Bereich noch große Unsicherheiten. | |||
===== Zahlen und Fakten ===== | ===== Zahlen und Fakten ===== | ||
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Verantwortliche/r: Christin Wessely
Arbeitspaket 3: Konzeption, Erprobung und Evaluierung eines bilateralen Dialogs zwischen Hochschule und Zielgruppen in sozialen Netzwerken um Anforderungen der Zielgruppen und Schwerpunkte der Entwicklung von pMOOCs in Einklang zu bringen.
Das Lehrformat der pMOOCs realisiert eine neuartige Öffnung und Einbindung der Beteiligten. Soziale Netzwerke ermöglichen einen direkten Dialog mit den Zielgruppen, der nicht mehr wie in der klassischen Nachfrageorientierung über Multiplikatoren und Marktforschungsinstrumente stattfinden muss.
In einem aktiven, bilateralen Social Community Management entscheiden die Zielgruppen mit, welche pMOOCs angeboten werden sollen und können auch unmittelbar Anregungen für die Entwicklung neuer pMOOCs geben. Hierfür sind geeignete Strategien und Instrumente zu konzipieren und zu erproben. Wichtig ist es, vorhandene Kanäle zu nutzen, die in Deutschland und Europa für Betrieb und Vermarktung von MOOCs eine Rolle spielen. Über das konkrete Angebot hinaus können dabei die Teilnehmenden nicht nur miteinander in Interaktion treten, sondern auch das Lernszenario aktiv mitgestalten und transmedial verbreiten.
Ziel ist ein organisches Wachstum der Anzahl der Teilnehmender, d.h. ein solches Wachstum, das auf Weiterempfehlungen des Angebots im eigenen Umfeld beruht. Hervorzuheben ist die Eigenschaft sozialer Netzwerke, fachspezifisch Interessierte zielgerichtet anzusprechen und in einen gemeinschaftlichen Kommunikationsprozess einzubinden.
Im Arbeitspaket 3 (Netze) wurde die Vernetzung mit der Zielgruppe weiter erprobt. Diese Kollaboration findet dabei bewusst auch außerhalb des jeweiligen Kurses an den Orten statt, wo sich die Teilnehmenden befinden, z.B. bei Twitter oder Facebook, die Zusammenführung geschieht über spezifische Hashtags.
Die thematische Vernetzung erfolgt durch die Einbindung individueller Erfahrungen und Praxisaufgaben aus Alltag und Berufsleben der Teilnehmenden in den Kurs als Teil des Lernstoffs. Mit der Zielgruppenansprache außerhalb ihrer klassischen Reichweite tun sich Hochschulen oftmals schwer und sind daher auf neue Methoden und Multiplikatoren zur Ansprache angewiesen. Weiterführende Erkenntnisse zur Einbeziehung der Zielgruppe in der Angebotsgestaltung werden im Laufe der Projektlaufzeit erwartet.
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