pMOOCs als offenes Format bedingen eine andere Ausrichtung in Bezug auf das Lernarrangement als die etablierten Online-Fernstudiengänge mit ihren geschlossenen Gruppen. Die Frage ist deshalb, wie pMOOCs inhaltlich, didaktisch und technisch gestaltet werden müssen, um gezielt Berufstätige anzusprechen.
Download: Projektergebnis zur Forschungsfrage 1
pMOOCs könnten den Übergang in das formale Hochschulsystem befördern. Die vorliegenden empirischen und theoretischen Erkenntnisse zu durchgeführten MOOCs von Hochschulen weisen jedoch bisher auf niedrige Quoten der Credit-Point-Vergabe hin. Damit ist auch von einer geringen Übergangswahrscheinlichkeit in ein reguläres Studium mit entsprechendem Abschluss auszugehen. Um dennoch den gewünschten Effekt zu erzielen, ist die Frage zu beantworten, wie Bindungskonzepte aussehen können und müssen, um die Übergänge der berufstätigen pMOOC-Teilnehmende in das formale Hochschulsystem zu steigern und zielgerichtet zu gestalten.
pMOOCs sind ein durchweg offenes Format. Ihnen soll deshalb im vorliegenden Projekt auch die Philosophie zugrunde gelegt werden, offen für alle bildenden Szenarien der Teilnehmenden zu sein. Die Intention, lernen zu wollen, ohne die Absicht, dies zertifizieren zu lassen, ist daher ebenso fördernswert wie der formale Übergang in das Hochschulsystem durch die Anrechnung von Credit Points. Die Frage ist dabei, wie nicht-formal in pMOOCs erworbene Kompetenzen messbar und für einen Übergang zum Studiengang anrechenbar werden können.
Für eine breite und nachhaltige Verankerung von pMOOCs als Weiterbildungsangebot der Hochschule müssen grundlegende Fragen z.B. der Kapazitätswirksamkeit, der Deputatsanrechnung, der organisatorischen Einbettung und des Qualitätsmanagements geklärt werden. Es stellt sich dabei die Frage, wie pMOOCs als Weiterbildungsangebot für Berufstätige nachhaltig als Profilelement in der Hochschule verankert werden können. Dabei ist zu klären, welche Voraussetzungen dafür in der Hochschule auf organisatorischer, kapazitativer, formaler und personeller Ebene geschaffen werden müssen, welche Gestaltungskonzepte es hierfür gibt und welche erfolgversprechend sind.
Wie lassen sich pMOOCs in unmittelbarer webbasierter Interaktion mit ihren Zielgruppen bedarfsgerecht konzipieren und gestalten, die dabei immer noch das akademische Profil der Hochschule abbilden können? Wie lassen sich Strukturen sozialer Netzwerke dazu nutzen, einen aktiven, bilateralen Austausch von Anforderungen und Bedarfen der Zielgruppen einerseits und den besonderen wissenschaftlichen Potentialen und Erkenntnissen der Hochschule andererseits in Gang zu bringen?
Es gibt ein dynamisch wachsendes Angebot an MOOCs. Deshalb ist es sinnvoll, auf diesen Angeboten aufzubauen und die eigenen Aktivitäten auf die Entwicklung solcher pMOOCs zu konzentrieren, in denen die Hochschule ihre besonderen Kompetenzen ausweisen kann. Daraus resultiert die Frage: Wie lassen sich bestehende MOOCs anderer Veranstalterinnen und Veranstalter wertschöpfend in das Konzept der pMOOCs integrieren?
Der Ressourcenaufwand für die Entwicklung und den nachhaltigen Betrieb von MOOCs kann in Abhängigkeit von Multimedialität, Betreuungsaufwand und Kursorganisation erheblich differieren. Die Herausforderung ist, ein möglichst optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erreichen. Entsprechend sind die Qualitätsansprüche der Teilnehmenden und Hochschulen mit den aktuellen und zukünftig verfügbaren finanziellen und zeitlichen Ressourcen in Einklang zu bringen. Die Frage ist vor diesem Hintergrund, wie tragfähige Ressourcenkalkulationen für MOOCs verschiedener multimedialer, didaktischer und organisatorischer Ausprägung in einem zukunftsorientierten Portfolio einer offenen Hochschule aussehen können. Dabei ist von verschiedenen Ausprägungen der Kurse auszugehen, die in Forschungsfrage 1 konzeptionell ausgelotet und unter Standardisierungsaspekten beleuchtet werden. Mit dem Ziel einer schlüssigen Ressourcenkalkulation werden relevante fixe und variable Kostengrößen wie die Entwicklungs- und Lehrkapazitäten sowie die notwendige technische Infrastruktur analysiert. Es werden Stückzahlen, Skaleneffekte, Lernkurven und Risiken betrachtet und entsprechende kalkulatorische Modelle für den Hochschulbereich entwickelt und optimiert.
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