Verantwortliche/r: Anja Lorenz
Arbeitspaket 2: Kompetenzfeststellung, Messung von Lernergebnissen in pMOOCs und Gestaltung der Übergänge vom nicht-formalen ins formale Lernen
Unter Lernergebnissen wurde klassisch das erworbene Wissen, oder weiter gefasst, die gesamte formale Qualifikation verstanden. Heute werden die Ergebnisse des Lernprozesses unter dem weiter gefassten Begriff Kompetenz zusammengeführt. Hierunter versteht man die Selbstorganisationsfähigkeit, aus eigenem Antrieb Anforderungen in konkreten Situationen problemlösungsorientiert zu bewältigen und hierzu eigene Verhaltensstrategien zu ändern und erfolgreich umzusetzen. (in Anlehnung an Heyse und Erpenbeck 2009).
Das hier geplante Format bricht die klassische Zuordnung wissenschaftlicher Weiterbildung auf, da große Teile der Kompetenzgewinnung außerhalb des Einflussbereiches von Hochschule und Lehrenden stattfinden, gleichwohl aber für den Outcome des Kurses von entscheidender Bedeutung sind.
Im Rahmen der Konzeption von pMOOCs ist daher ein besonderes Augenmerk auf die sich aus den Spezifika der MOOCs ergebenden Wegen der Kompetenzgewinnung zu legen. Aus diesem Grund ist es ein Schwerpunkt des Projektes, geeignete Formen der Kompetenzfeststellung und der Messung von Lernergebnissen, insbesondere in Kollaboration mit den Zielgruppen, wissenschaftlich auf ihre Eignung für berufsbegleitend Lernende in pMOOCs zu untersuchen, sie zu erproben und zu evaluieren.
Für den Einsatz in pMOOCs ist dieses Konzept umfangreich zu erweitern, so dass auch die nicht-formalen Lernergebnisse qualitätsgesichert abgebildet und die erworbenen Kompetenzen nachgewiesen werden können.
Im Arbeitspaket 2 (Kompetenzen) wurden die Kompetenzentwicklung und damit auch die Überprüfungsmöglichkeit in den ersten vier pMOOCs durch gezielte und grundlegend erweiterte methodisch-didaktische Konzepte mit spezifischen Überprüfungsmethoden der Kompetenzentwicklung ausgearbeitet und in ersten Prüfungen erprobt.
So wurden im Jahr 2016 u.a. weitere Community- und Fortschrittsbadges umgesetzt, die eine automatische, digitale Erstellung von Teilnahmezertifikaten auf Basis des eigenen Lernfortschritts, dem Absolvieren von Tests und der sozialen Aktivität erlauben. Parallel wurden erstmals Klausuren erfolgreich zur Kompetenzüberprüfung eingesetzt. In Vorbereitung sind weitere Überprüfungsverfahren für die pMOOCs im Jahr 2017, u.a. mit Reports, Peer-Review-Verfahren und Videopräsentationen.
Details:
Die Arbeit im pMOOC zum Projektmanagement war an einem spezifischen, aus dem eigenen Alltag stammenden, Projekt durchzuführen und für den pMOOC zur Netzwerksicherheit wird ein eigener Server eingerichtet, an dem praktische Aufgaben bis zur Simulation eines Hackerangriffes durchzuführen sind.
pMOOCs als alternatives Weiterbildungsformat zeichnen sich durch die Synchronisierung von Lernenden und Inhalten ab, d.h. durch den offenen Zugang und ein breites Themenspektrum können sich dynamische Konstellationen der Interaktion zwischen Lernenden, Lernenden und Lehrenden und Lernenden und Inhalten ergeben.
Im Hinblick auf die dabei erworbenen Kompetenzen bieten Badges eine gute Möglichkeit, dies digital abzubilden. In pMOOCs werden standardmäßig zwei Arten von Badges vergeben:
Badges sind eine Form des Micro-Credential, d.h. eine kleinschrittige Begleitung des Lernprozesses. Auf Basis des Lernfortschritts werden dann Zertifikate vergeben, d.h. sobald ein/e Teilnehmer/in einen bestimmten Anteil der Quizfragen richtig beantwortet hat (in der Regel 80%), wird automatisch ein Zertifikat ausgestellt. Dadurch wird ein Lernfortschritt im pMOOC nachgewiesen. Als dritte Maßnahme wird eine Klausur, an verschiedenen Standorten der virtuellen Fachhochschule erprobt. Diese wird sonst als Abschluss der Lehrveranstaltung an der FH Lübeck geschrieben und ist ein wichtiges Instrument zur Förderung des Übergangs von der beruflichen zur akademischen Bildung. Auch wurde sichergestellt, dass der Dozent/die Dozentin prüfungsberechtigt ist und, wie im Fall des pMOOCs Mathe endlich verstehen, über einen Lehrauftrag realisiert.
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Fachhochschule